HNO für Kinder

Willkommen bei unseren Leistungen für die kleinen Patienten!

Eine Vielzahl von Erkrankungen ist bei Kindern häufiger als beim Erwachsenen, einige sind angeboren. Die Behandlung dieser Erkrankungen ist von großer Bedeutung, da die Folgen beim heranwachsenden Kind weitreichender sein können, als es zunächst erscheint. Das frühzeitige Erkennen von Problemen und ihre Behandlung ist daher ein wichtiger Teil unserer Tätigkeit.
In unserer Praxis untersuchen und behandeln wir eine Vielzahl von Kindern mit besonders geschultem Personal und modernster Diagnostik. Dabei erklären wir Ihnen sowie Ihrem Kind jeden Schritt, um Ihrem Kind den Besuch so angenehm wie möglich zu gestalten.

Manchmal ist auch bei Kindern eine Operation erforderlich. Jedes Jahr führen wir viele dieser Operationen durch. Unsere Narkoseärzte sind mit den Besonderheiten von Kindernarkosen bestens vertraut. Meist können diese notwendigen Eingriffe ambulant durchgeführt werden.

Leistungsübersicht

Angeborene Hörstörungen gehören zu den häufigsten genetischen Fehlbildungen überhaupt. Unerkannt führen Sie zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Hör- und Sprachentwicklung. Das Neugeborenen-Hörscreening gehört daher zu den wichtigsten Untersuchungen nach der Geburt. Bereits in den ersten Lebenstagen kann durch diese Untersuchung eine Innenohrschwerhörigkeit ohne Belastung für Ihr Kind ausgeschlossen werden. Das Hörscreening bei Neugeborenen ist damit eine effektive Variante, um Spätfolgen vorzubeugen. Gemessen werden die TEOAE (Transitorisch Evoziert Otoakustische Emissionen).
Die Untersuchung erfolgt am einfachsten, wenn das Baby getrunken hat und schläft. Die Messung dauert nur wenige Minuten und ist für das Baby schmerzlos und in keinster Weise belastend.

Hörstörungen bei Kindern können vielerlei Ursachen haben. Wir unterscheiden die Schallempfindungsschwerhörigkeit (SES), bei der das Innenohr betroffen ist, von der Schallleitungsschwerhörigkeit (SLS), bei der das Mittelohr erkrankt ist. Eine angeborene oder erworbene Innenohrschwerhörigkeit lässt sich sicher durch das sogenannte Neugeborenen- Hörscreening oder bei älteren Kindern durch differenzierte Hörtests erkennen. Viel häufiger sind bei Kindern jedoch die Hörstörungen, die vom Mittelohr ausgehen. Befindet sich Sekret hinter dem Trommelfell (sog. Paukenerguss), wird der Schall gedämpft zum Innenohr geleitet. Die Hörstörung wird vom Umfeld und den Eltern oft nicht wahrgenommen. Häufig fällt lediglich eine undeutliche Aussprache oder lautes Sprechen auf. Auch „Unkonzentriertheit“ und „geistige Abwesenheit“ können Alarmzeichen sein. Solche Hörstörung lassen sich oft nur durch apparative Untersuchungen sicher diagnostizieren.

Weitere Ursachen für Mittelohrschwerhörigkeiten können ein verstopfter Gehörgang, Trommelfellveränderung, Mittelohrerkrankungen oder Verletzungen des Mittelohres sein.

Hörstörung jeglicher Art bedürfen dringender Diagnostik und Therapie. Gerne können Sie einen Termin mit ihrem Kind vereinbaren.

Einfache Infekte der Atemwege sind bei Kindern häufig und normal. Auch Mittelohrentzündungen, Mandelentzündungen oder Halbknotenentzündungen können wiederholt auftreten. Oft handelt es sich um Virusinfektionen, die mit fiebersenkenden oder schmerzlindernden Medikamenten behandelt werden. Bei bakteriellen Infektionen kann ein Antibiotikum erforderlich sein.
Begünstigende Faktoren wie Polypen, chronische Entzündungen der Mandeln, Allergien oder mangelnde Abwehrkräfte können das Ausmaß und die Häufigkeit der Infekte verschlimmern. Durch eine genaue Untersuchung und Diagnostik mit modernsten Geräten können wir ohne Belastung unserer kleinen Patienten die Ursache erforschen und eine individuelle Therapie einleiten.

In Deutschland leidet schätzungsweise jeder Dritte unter einer Allergie. Diese kann bereits im Kindesalter auftreten. Im HNO-Bereich führen allergische Reaktionen oft zu einem vermehrten Naselaufen, einer Behinderung der Nasenatmung, es können Niesanfälle oder Augenreizungen auftreten. Allein schon mit der Anamnese und der Untersuchung der Nase kann die Verdachtsdiagnose einer Allergie gestellt werden und die Diagnose durch einen Hauttest (Pricktest) bestätigt werden. Dieser Test ist nahezu schmerzfrei und gut verträglich. Provokationstest und Blutuntersuchung können die Diagnostik bei Bedarf ergänzen. Die Behandlung der Allergie ist in jedem Lebensalter, vor allem aber im Kindesalter wichtig, um eine Verschlimmerung und auch eine Ausbreitung auf die tiefen Atemwege (z. Bsp. allergisches Asthma) zu vermeiden. Neben der Vermeidung des Allergenkontakts und der medikamentösen Behandlung mit antiallergischen Nasensprays, Augentropfen oder antiallergischen Medikamenten ist als einzige ursächliche Behandlungsmöglichkeit die Hyposensibilisierung (systemische Immuntherapie) sinnvoll. Hierbei wird das Immunsystem aktiviert, um die allergische Reaktion langfristig auszuschalten. Wir bieten verschiedene Therapiemethoden der Hyposensibilisierung auch für Kinder an.

Gerne können Sie einen Termin für eine individuelle Diagnostik und Therapie für ihr Kind vereinbaren.

Die Stimme wird durch Schwingungen der Stimmbänder im Kehlkopf erzeugt. Durch Nase, Rachen, Zunge und Mund wird der Klang moduliert und es entstehen Sprache und Gesang.

Stimmstörungen haben ihre Ursache im Kehlkopf und äußern sich in der Regel durch eine Heiserkeit. Diese tritt häufig bei viralen Infektionen („Erkältungen“) als Folge einer Entzündung der Kehlkopfschleimhaut auf. Auch wenn die Stimme überanstrengt wurde, klingt sie oft heiser. Bei Kindern finden sich dann häufig Schreiknötchen. Auch durch Veränderungen während des Wachstums (Stimmbruch) treten Stimmstörungen auf. Neubildungen wie Papillome oder neurologische Erkrankungen sind selten. Anhaltende Stimmstörungen sollten auf jeden Fall fachärztlich untersucht werden.
Sprachstörungen äußern sich oft in Poltern, Stottern oder Störungen der Aussprache. Wichtig für die kindliche Sprachentwicklung ist ein funktionierendes Hören. Daher muss stets eine Hörstörung als Ursache ausgeschlossen werden. Die Untersuchung und Behandlung erfolgen in enger Zusammenarbeit mit Kinderarzt und Logopäden.

Häufige HNO-Operationen bei Kindern

Die kindlichen Polypen (Rachenmandeln/Adenoide) sitzen hinter der Nase am Nasenrachen. Sind sie vergrößert, kommt es zu einer schlechten Nasenatmung mit vorwiegender Mundatmung, Schnarchen oder Fließschnupfen. Häufig findet sich dadurch auch eine Belüftungsstörung der Mittelohren mit Schleim hinter dem Trommelfell (Mittelohrerguss) und Schwerhörigkeit. Dann ist es erforderlich, im gleichen Eingriff die Ohren von diesem Sekret zu befreien. Der Eingriff erfolgt ambulant in Vollnarkose. Die Polypen werden durch den geöffneten Mund entfernt.

Vor der Operation:

  • HNO-ärztliche Untersuchung
  • Hörtest
  • Blutentnahme

Für Ihre Planung:

  • In der Regel ambulante Operation
  • Kindergarten-/Schulverbot 2-3 Tage
  • Sportverbot sieben Tage

Nach der Operation:

  • Meidung von sauren und scharfen Speisen

Trommelfellschnitt mit und ohne Paukenröhrcheneinlage (Parazentese mit und ohne Paukendrainage)

Durch eine länger anhaltende Belüftungsstörung des Mittelohres kommt es zu Flüssigkeitansammlung hinter dem Trommelfell, dem sogenannten Paukenerguss. Dieser führt zu einer Mittelohrschwerhörigkeit. Die Ursache hierfür sind oft die kindlichen Polypen (Adenoide). Ist die medikamentöse Behandlung ohne Erfolg, kann es sinnvoll sein, einen Trommelfellschnitt durchzuführen. Über diesen kann dann die Flüssigkeit aus dem Mittelohr abgesaugt werden. Gelegentlich wird auch ein Paukenröhrchen eingelegt, um eine längere Beflüftung des Mittelohres zu gewährleisten. Dieses wird nach einigen Monaten von selbst abgestoßen und kann unkompliziert ohne weitere Narkose aus dem Gehörgang entfernt werden. Oft wird der Eingriff mit der Polypenentfernung (Adenotomie) kombiniert. Der Eingriff wird ambulant und in Vollnarkose durchgeführt.

Vor der Operation:

  • HNO-ärztliche Untersuchung
  • Hörtest

Für Ihre Planung:

  • Ambulante Operation
  • Schulunfähigkeit für 2-3 Tage
  • Sportverbot für eine Woche

Nach der Operation:

  • 3 Tage kein Wasser in den Gehörgang kommen lassen
  • Regelmäßige Nachsorge

Wenn Paukenröhrchen eingelegt wurden:

  • Duschen/Waschen: ohne Schutz möglich
  • Schwimmen/Kopf unter Wasser: ohne Schutz möglich
  • Tauchen (mehr als 60 cm tief): Gehörgangsstöpsel erforderlich
  • Sauna: ohne Schutz möglich
  • Sport: ohne Schutz möglich
  • Fliegen: problemlos möglich
  • Röntgen: problemlos möglich
  • Computertomographie (CT): problemlos möglich
  • Kernspintomographie (MRT): in der Regel bei allen Röhrchen problemlos möglich

Häufig kommt es bei Kindern durch zu große Gaumenmandeln (Tonsillenhyperplasie) zu Atembehinderung, Sprechstörungen oder Schluckproblemen. Hier ist eine Teilentfernung der Mandeln indiziert. Die Operation erfolgt in Vollnarkose mit dem Laser oder in Radiofrequenztechnik. Dabei bleibt funktionierendes Mandelgewebe erhalten, welches für die Immunabwehr zur Verfügung steht. Lediglich der deutlich zu große Anteil der Mandeln wird entfernt.

Vor der Operation:

  • HNO-ärztliche Untersuchung
  • Blutuntersuchung

Für Ihre Planung:

  • Ambulanter Eingriff
  • Schul-/Kindergartenbefreiung für ca. eine Woche
  • Sportverbot für ein bis zwei Wochen

Nach der Operation:

  • Schluckbeschwerden für wenige Tage
  • Gefahr der Nachblutung bis drei Wochen nach der Operation

Ein zu kurzes Lippenbändchen kann zu einer mittigen Zahnlücke, ein zu kurzes Zungenbändchen zu einer Furchung und Bewegungseinschränkung der Zunge führen. Beides kann zu Sprachstörungen führen.
Mit einer speziellen Schnitt-Naht-Technik wird eine Verlängerung des Bändchens erreicht. Beide Eingriffe werden ambulant und in Vollnarkose durchgeführt.

Vor der Operation:

  • HNO-ärztliche Untersuchung
  • Bluttest

Für Ihre Planung:

  • Ambulante Operation
  • Schulunfähigkeit für 2-3 Tage
  • Sportverbot für eine Woche

Nach der Operation:

  • Weiche Kost für zwei Tage
  • Fäden müssen nicht entfernt werden (selbstauflösende Fäden)

Abstehende Ohrenmuscheln führen zu keiner Funktionseinschränkung des Ohres, jedoch wird eine Korrektur häufig aus ästhetischen oder seelischen Gründen gewünscht. Hänseleien und Stigmatisierung können die Psyche belasten und zu dem Wunsch nach Normalisierung der Ohrmuschelform führen. Durch eine spezielle Naht-/Schnitttechnik wird die Ohrmuschel geformt, ohne dabei die Vorderseite zu verletzen. So wird eine dauerhafte stabile und natürliche Form der Ohrmuschel hergestellt.

Vor der Operation:

  • HNO-ärztliche Untersuchung
  • Fotodokumentation
  • Klärung der Kostenübernahme

Für Ihre Planung:

  • Ambulante Operation
  • Örtliche Betäubung oder Vollnarkose bei Erwachsenen
  • Vollnarkose bei Kindern
  • Arbeitsunfähigkeit für eine Woche, Sportverbot für drei Wochen

Nach der Operation:

  • Verband für eine Woche
  • Stirnband für weitere zwei Wochen nachts
  • Fadenentfernung nach sieben Tagen
  • Fotodokumentation sechs Wochen nach der Operation